Die Tausendjährige Eiche
steht westlich von Schloß Holte inmitten des Holter Waldes, etwa 350 m südwestlich vom Jagdschloss Holte. In unmittelbarer Nähe fließt der Ölbach vorbei. Schon um 1800 wurde der Baum im Volksmund die ‚Tausendjährige Eiche' genannt. Ihr Alter wird aber eher auf 600 bis 700 Jahre geschätzt.
Ein so bedeutender Baum hat ein amtliches Datenblatt, um 1926:
Baumart Stieleiche; lateinischer Name Quercus robur, synonym Quercus pedunculata; Ortsbezeichnung bei der alten Sägemühle, Distrikt 25 b; Schutzbezirk Holte; Eigentümer Landrat a. D.
Tenge-Rietberg; Höhe über dem Meeresspiegel 110 m; Höhe des Baumes etwa 30,5 m; Umfang des Stammes in 1,30 m Höhe 7,30 m; Breite der Krone etwa 22 m; Höhe des Stammes 6,50 m.
Nach überlieferten Daten war die Eiche schon um 1850 hohl und konnte von beiden Seiten betreten werden. 1920 wurde der Hohlraum durch eine Freveltat ausgeflämmt, doch trotz dieser Tortur überlebte der Baum. 1926 bemühte sich Landrat a. D.
Woldemar Tenge-Rietberg, die Eiche unter Naturschutz stellen zu lassen. Seit 1937 ist sie als Naturdenkmal ausgewiesen.
Um den Baum vor schädigenden Witterungseinflüssen zu schützen, wurde im Jahre 1927 der untere Hohlraum der Eiche mit Zement und 240 Zentnern Schlackensteine von der Holte Eisenhütte verfüllt. Die Krone wurde mit einem Eisengestänge gestützt. 1986/87 wurde die Verfüllung wieder entfernt und das Innere des Stammes von einem Baumchirurgen behandelt. Auch später musste die Eiche noch einige Erhaltungsmaßnahmen über sich ergehen lassen. 2000 und 2011 wurde die Krone der Eiche stark gestutzt, um den hohlen Stamm zu entlasten. Der Stamm selber wurde in etwa 10 m Höhe gekappt.
Bereits in früheren Jahren war die Eiche ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Die gemeinsame Wander- und Fahrradtour durch den Holter Wald, besonders zum 1. Mai, führte traditionell zur Tausendjährigen Eiche.
Zeitzeugen wussten auch zu berichten, dass besonders in den Tagen vor Pollhans Sinti und Roma im Schatten des großen Baumes ihr Lagerfeuer entzündeten.
Das Wappen der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock zeigt im unteren Bereich die stilisierte Tausendjährige Eiche.
Zum 400-jährigen Bestehen des Schlosses wurde im Jahr 2016 von Carl Philipp Tenge-Rietberg eine neue Eiche gepflanzt.